Die Ohrkerzenbehandlung
Die Ohrkerze ist ein altes Naturheilmittel der Ureinwohner Nord-
und Mittelamerikas sowie der Naturvölker im indonesischen und asiatischen Raum.
In der Naturheilkunde hat die Ohrkerze einen hohen Stellenwert. Sie wird als
Begleitanwendung bei verschiedenen Störungen im Stirn-, Hals-, Nasen-,
Nebenhöhlen- und Ohrbereich eingesetzt.
Die Ohrkerzen sind ein reines Naturprodukt aus Naturgewebe,
Bienenwachs. Sie sind mit Honigextrakten oder Kräuterzusätzen, wie z. B.
Johanniskraut, Kamille, Schachtelhalm, Zitrone, Lavendel, Thymian, Weihrauch
oder Salbei, getränkt.
Die Wirkung der Ohrkerze
Die Wirkung der Ohrkerze beruht auf der Anwendung als
Wärmespender. Sie führt zum Druckausgleich und wirkt über den äußeren Gehörgang
auf die Zonen des lymphatischen Rachenrings und Teile des reticuloendothelialen
Systems (RES). Durch die Reize der Ohrkerzenbehandlung können
Ohrakupunkturpunkte, welche normalerweise schwierig zu behandeln sind, gut
erfasst werden.
Die Wärme und Druckreizwirkung wird über das Trommelfell im
gesamten Mittelohr übertragen und von dort über die Hörknöchelchen (Hammer und
Steigbügel) in den Bereich der Bogengänge und Schnecke fort geleitet. Somit
werden auch das Gleichgewichtsorgan und die Hörfasern mit behandelt. Die Wirkung
auf den Rachenraum wird über das Mittelohr hergestellt, wodurch die
Rachenmandeln und Rachenlymphe mitbehandelt werden.
Kurzum – es werden alle mit dem Ohr verbundenen Organe, Nerven und die Lymphe behandelt.
Der lymphatische Rachenring, der mit seiner Schutzfunktion
von großer gesundheitlicher Bedeutung ist, wird durch die gesetzten Reize
angeregt. Die Durchblutung wird gefördert, die Entschlackung aktiviert und das
Abwehrsystem gestärkt. Damit werden die Ausscheidungsprozesse und die
Selbstheilungskräfte mobilisiert und eine bessere körperliche und seelische
Harmonie hergestellt.
Der Wirkungsablauf der Ohrkerzenanwendung
1. Phase
Die Einschleichphase wirkt auf den äußeren Gehörgang, der
entstehende Kräuterreiz auf das Trommelfell.
2. Phase
Milde Wärme und wechselnde Druckverhältnisse fördern die
Durchblutung, die Sogwirkung fördert den Lymphfluss, was zu einer
entschlackenden Wirkung der Lymphe führt.
3. Phase
Durch den Überdruck im Ohr und die Wärme im Gehörgang kommt
es zur Stimulierung des Sekretabflusses, zur Freisetzung und Reinigung
verstopfter Poren und zu einer Verbesserung der Innenohratmung.
Die gelösten und freigesetzten Ablagerungen des Gehörgangs
sowie der Stirn- und Nebenhöhle werden durch den entstehenden Unterdruck zum
größten Teil in den Gehörgang sowie in den unteren Teil der Ohrkerze befördert.
Der Druckausgleich, welcher dann in den beiden Kopfhälften
stattfindet, hilft bei der Koordination der Gehirnhemisphären. Über den
Parasympatikus hat die Ohrkerzentherapie auch immer eine entspannende Wirkung
auf Herz und Atmung und regt die Bauchorgane an. Sie bewirkt eine gute
Entspannung im Geist, weil hier ein Zustand ähnlich dem Schlaf erreicht wird.
Dadurch erfährt der Anwender ein Gefühl von Ruhe und Zufriedenheit.
Die Anwendung der Ohrkerze
Bevor man mit der eigentlichen Ohrkerzenbehandlung beginnt,
wird das Ohr mit Massageöl massiert, wodurch eine stärkere Durchblutung im
Ohrbereich erreicht wird. Während des Abbrennens der Ohrkerze vernimmt man ein
angenehmes Rauchen und spürt einen tiefen Wärmefluss. Dieser intensiviert sich
in der Schlussphase angenehm und wohltuend.
Nach Abschluss der Ohrkerzenbehandlung ruht man noch 15
Minuten.
Die Ohrkerzenanwendung zeigt oft erst nach mehrmaligen
Anwendungen Erfolg!
Wichtiger Hinweis!
Die Ohrkerzenbehandlung stellt eine physikalische
Anwendungsform dar. Sie ist nur zur äußeren Anwendung gedacht und ersetzt bei
akuten Prozessen nicht eine ärztliche Untersuchung. Sie dient der
Beschleunigung und Unterstützung von Ausscheidungsprozessen und der Einleitung von
Selbstheilungskräften sowie zur Wiederherstellung von seelischer und körperlicher
Harmonie.
Die Ohrkerzenanwendung kann auch als Begleitanwendung z. B.
bei Akupunktur, Akupressur, Akupunktmassage, Shiatsu, Fußreflexzonnenmassage,
manueller Lymphdrainage, Bachblütentherapie, Farbtherapie usw. eingesetzt
werden; ebenso als Präventivmaßnahme (vorbeugend) bei anfälligen Symptomatiken
im Hals-, Nasen- und Ohrenbereich.
Gerade bei Kindern ist die Behandlung sehr zu empfehlen. Sie
sprechen gut darauf an.
Ohrkerzen dürfen nicht angewendet werden bei:
- durchbrochenem Trommelfell
- eitrigen und hochentzündlichen Prozessen
- Pilzinfektionen im äußeren Gehörgang
- allergischen Reaktionen bei Anwendung der Ohrkerze